Montag, 28. März 2016

Stilfiguren (1)

Erste Stilfigur

Parallelismus / Anapher

Ähnliche Satzstrukturen werden innerhalb eines Abschnitts wieder aufgegriffen. (Für alle Textsorten sehr geeignet)

Beispiel:

"Das Verfassen eines rhetorisch brillanten Textes verdankt sich entweder der Intuition oder einem nachhaltigen Studium der Stilfiguren. Erstere ist teils angeboren, teils durch Nachahmung in frühester Kindheit entstanden.

Man muss ihnen täglich ausweichen oder kann ihren Sockel als Schutzinsel benutzen, man bedient sich ihrer als Kompass oder Distanzmesser, wenn man ihrem wohlbekannten Platz zustrebt, man empfindet sie gleich einem Baum als Teil der Strassenkulisse und würde augenblicklich verwirrt stehen bleiben, wenn sie eines Morgens fehlen sollten: (…).“  (-> diese Figur nennt man auch „Anapher“)

Das Auto und das Haus und der Mann und der Hund waren…. (das wäre ein schlechter Parallelismus!)

Aufgabe:
Verfasse eine Anapher, in welcher Du drei Sätze gleich beginnen lässt:


Das ist die Wiese auf der ich als Kind immer spielte. Die Wiese auf der ich so vieles erlebte. Die Wiese die mir noch heute beim Anblick das Herz erwärmt.

Stilfiguren

Eine Stilfigur entsteht, wenn Sprache willentlich und kunstvoll gestaltet wird, meist in Abweichung von einer bloss neutralen, alltäglichen Ausdrucksweise. Schon in der Antike sind solche Stilfiguren im Rahmen der Rhetorik entstanden - und meist haben auch die von uns verwendeten Stilfiguren ihren Ursprung dort, was ihre griechischen Namen erklärt. Stilfiguren bereichern einen Text, lassen ihn kunstvoll werden und schärfen seine Gedanken - deshalb muss ein Gymnasiast sie beherrschen!